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Liga der Aussergewöhnlichen Gentlemen

in Bissige Filme! 08.02.2011 09:10
von Bridget | 61 Beiträge

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen ist ein Fantasy-Actionfilm aus dem Jahr 2003 von Regisseur Stephen Norrington. Er handelt von sieben Helden der Literatur des 19. Jahrhunderts, welche die Welt in 96 Stunden retten müssen und basiert (mit zahlreichen Abweichungen) auf dem ersten Teil der gleichnamigen Comicreihe von Alan Moore.

Handlung

Europa und die Welt stehen im Jahre 1899 vor einem neuen Zeitalter. Niemand vermutet drohende Gefahr, bis es zu einigen folgenschweren Zwischenfällen kommt. In London erscheint ein gepanzertes Gefährt, das direkt auf die Bank von England zufährt. Die eintreffende Polizei muss hilflos zusehen, wie das gepanzerte Fahrzeug bis zum Tresorraum vordringt. Dort springen mit deutschen Soldatenuniformen verkleidete Männer aus dem Fahrzeug und ein Mann mit einer Maske, der sich Das Phantom nennt.

Nach dem Überfall beschuldigt Großbritannien die Deutschen des Angriffs auf ihre Bank. Wenig später überfällt das Phantom eine deutsche Zeppelinfabrik und lässt die Deutschen im Glauben, dass die britische Armee die Fabrik überfallen hat. So sollen, das ist schnell klar, gegenseitige Beschuldigungen geschürt und ein Weltkrieg heraufbeschworen werden.

In aller Not holt man den legendären, inzwischen sichtbar gealterten Abenteurer Allan Quatermain aus seinem selbst auferlegten Exil in Afrika und führt ihn durch den geheimnisvollen M in die so genannte Liga der außergewöhnlichen Gentlemen ein. Gemeinsam mit Kapitän Nemo und dessen U-Boot Nautilus, dem unsichtbaren Dieb Rodney Skinner, der Vampirin Wilhelmina Harker und Dorian Gray, der, solange sein verfluchtes Porträt verborgen bleibt, unsterblich ist, soll Quatermain das Phantom aufspüren und den Weltkrieg verhindern. Bald stoßen noch Dr. Henry Jekyll mit seiner monströsen zweiten Persönlichkeit Edward Hyde und der amerikanische Geheimagent Tom Sawyer zu der Gruppe. Doch den sieben bleibt nicht viel Zeit, den drohenden globalen Konflikt abzuwenden und den Weltkrieg zu verhindern, denn das Phantom plant Venedig in wenigen Tagen anzugreifen, wo sich die Staatsoberhäupter Europas zu einer Geheimkonferenz treffen.

Anfänglich scheinen alle Gentlemen auf das gleiche Ziel hinzuarbeiten, nämlich die Zerstörung von Venedig zu verhindern, doch es stellt sich schnell heraus, dass sie einen Verräter in ihrer Mitte haben, der für das Phantom arbeitet. Skinner, der zuerst verdächtigt wird, ist unschuldig und es stellt sich Dorian Gray als Verräter heraus. Dennoch gelingt es den übrig gebliebenen Helden, die Zerstörung von Venedig zu verhindern und das geheimnisvolle Phantom zu enttarnen. Dieses entpuppt sich als der perfide James Moriarty – der zudem auch die Rolle von M gespielt hat, um die Liga irrezuführen. Ihm und Gray gelingt die Flucht in die eisigen Steppen der Mongolei, wo Professor Moriarty eine Fabrik hat, in der er Kriegsmaschinen herstellt. Doch zuvor haben sie sich der Kräfte und Geheimnisse der vereinzelten Liga-Gentlemen bemächtigt, unter anderem der Vampirkräfte von Mina Harker, des Elixiers von Dr. Henry Jekyll, das ihn in Edward Hyde verwandelt, einer Hautprobe von Rodney Skinner, um somit seine Fähigkeit der Unsichtbarkeit zu stehlen, und Fotografien von Kapitän Nemos U-Boot, um dessen Technologie selbst anzuwenden. Diese Fähigkeiten und die Maschinen in Professor Moriartys Fabrik will er an den Meistbietenden in Europa verkaufen, um somit den Weltkrieg heraufzubeschwören.

Die Liga verfolgt die beiden und kann schließlich die Fabrik zerstören und die entführten Wissenschaftler und ihre Familien retten. Während Mina Harker Gray tötet, kann Sawyer Professor Moriarty auf der Flucht mit einem gezielten Fernschuss töten, der zuvor jedoch Quatermain ein Messer in den Körper gerammt hat. Quatermain verstirbt kurz darauf an seiner Stichwunde. Sein Körper wird nach Afrika überführt und von seinen Gefährten in afrikanischer Erde bestattet. Zuletzt sieht man einen Schamanen um seinen Grabhügel tanzen, wobei sich ein ungewöhnlicher Sturm am Himmel zusammenbraut und der Grabhügel zu beben anfängt. Mit diesen Bildern endet der Film und lässt somit die Möglichkeit für eine Auferstehung von Quatermain (und eine Fortsetzung des Films) offen, da man zu Beginn des Films von Quatermain erfuhr, dass ihm ein Medizinmann einmal versichert habe, dass ihn Afrika niemals sterben lassen würde.

Kritik

Sowohl Fans der Vorlage als auch Filmkritiker gingen mit der Verfilmung hart ins Gericht. Das komplexe Gewebe intertextueller Bezüge sei nahezu gänzlich zerstört worden, die sorgfältige Figurenkonstellation werde durch Auslassungen und Hinzufügung neuer Figuren wie Tom Sawyer und Dorian Gray aus dem Gleichgewicht gebracht, die vielschichtigen Charaktere zu eindimensionalen Action-Figuren reduziert und die komplexe Handlung mit ihren moralischen Unwägbarkeiten zusammengestutzt.

Darüber hinaus bemängelten Kritiker zahllose unlogische, selbst für eine Comicverfilmung allzu sehr an den Haaren herbeigezogene Elemente (zum Beispiel kreuzt Nemos große Nautilus mit hoher Geschwindigkeit durch die engen Kanäle Venedigs und taucht in der seichten Seine komplett ab) sowie die oberflächlichen bis unfreiwillig komischen Dialoge. Weiterhin litt der Film unter zahlreichen Bearbeitungen nach Drehende, die zulasten der Logik gingen und eine einzige Anreihung von Actionszenen nach sich zogen.

Alan Moore war mit dem Ergebnis derart unzufrieden, dass er bei weiteren Verfilmungen seiner Comics die Verwendung seines Namens verweigerte.

FSK: ab 12


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